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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 94

1918 - Leipzig : Voigtländer
sie habe darum gewußt, und stellte sie vor ein Gericht, das sie zum Tode verurteilte. Marias Schuld war nicht erwiesen; dennoch ließ Elisabeth das Urteil vollstrecken (1587), nachdem sie ihre Feindin 18 Jahre lang gefangen gehalten hatte. 5. Oie unüberwindliche Flotte (1588). Um Marias Tod zu röchen und zugleich England dafür zu bestrafen, daß es den Niederländern Beistand geleistet hatte, rüstete Philipp Ii. von Spanien eine ungeheure Flotte aus. In seinem Übermute nannte er sie selber „die unüberwindliche Armada". Ganz (England erschrak, als der gewaltige Feind seinen Küsten nahte. (Elisabeth konnte den Riesenschiffen der Spanier nur kleine unansehnliche Fahrzeuge entgegenstellen, Aber Wind und Id etter wurden (Englands Bundesgenossen. (Ein entsetzlicher Sturm fuhr in die spanische Flotte, zerstreute sie und trieb eine Menge von Schiffen auf Klippen, an denen sie rettungslos zerschellten. Was die Meereswogen nicht verschlangen, das fiel den (Engländern in die Hände, welche die versprengten feindlichen Schiffe stink angriffen und wegnahmen. So endigte der ganze stolze Kriegszug- mit einer furchtbaren Niederlage der Spanier, und (England wurde fortan neben Holland zur großen Seemacht. 6. Vereinigung Englands und Schottlands. Elisabeth war nie vermählt. Nach ihrem Tode folgte Maria Stuarts Sohn Jakob, König von Schottland, auf dem Throne (Englands. Hierdurch wurden beide Reiche unter dem Namen Großbritannien vereinigt. 41. Heinrich Iv. von Frankreich. t. Die Hugenotten. Die Reformation war von der Schweiz her nach Frankreich gedrungen (s. Nr. 37, 2). Man nannte hier ihre Anhänger Hugenotten. Sie hatten von Anfang an eine schwere Lage, da die große Mehrzahl des Volkes am alten Glauben festhielt, und die französischen Könige mit Strenge gegen die Anhänger der neuen Lehre verfuhren. Doch gehörten auch sehr viele Große des Reiches zu den Hugenotten, so der junge Prinz Heinrich übn Navarra, ein verwandter der Königsfamilie. Da beschloß die ränkevolle Königin Katharina, die ihren Sohn, den jungen König Karl Ix., ganz in ihrer Gewalt hatte, die neue Religionspartei völlig auszurotten. „(Es ist Seit," sagte sie arglistig, „daß Friede werde zwischen Katholiken und Hugenotten. Um die Aussöhnung zu besiegeln, will ich dem Prinzen Heinrich von Navarra meine Tochter zum Weibe geben." Der Prinz nahm das Anerbieten an und lud die

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 183

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii. Die Zeiten der Religionskriege. 183 verweigert und die Niederländer in ihrer Rebellion unterstützt, so schenkte ihm Papst Sixtus V. ohne Weiteres ihr Land, weil es protestantisch geworden war. Da brachte er nun eine Flotte ans, dergleichen die Welt bis dahin nicht gesehen hatte, „die unüberwindliche Armada." Eng-laud zitterte, alle Welt wollte sehen, wo es da hinaus wolle. Allein was die flinken und muthigen Eugläuder nicht wegnahmen oder in den Grund bohrten, das zerschellte der Sturm au den Klippen und nur geringe Ueber-reste sahen die Heimat wieder (1588). Der Admiral Medina Sidonia fürchtete mit Recht für seinen Kopf; doch sagte der kalte König uur: „Ich habe Sie gegeu Menscheu, nicht gegen Stürme und Klippen gesandt." Die Engländer und Niederländer aber waren nunmehr Herren auf den Meeren; und der Schaden, den sie da den Spaniern zufügten, war uuberecheubar. Glücklicher war Philipp gegen die seeräuberischen Türken, welchen sein Halbbruder Dou Juau d'austria bei Lepanto (1571) einen so entscheidenden Seesieg abgewann, daß ihre Macht aufhörte, Furcht einzujagen. Aber aus Eifersucht gegen den Halbbruder beuützte er deu Sieg nicht; und die Barbareskeu trieben ihre Seeräuberei nach wie vor im Mittelmeere. Auch nach der Krone Frankreichs streckte Philipp vergeblich seine Hände aus. Nur Portugal, das 1580 seinen kinderlosen König in einem afrikanischen Kriege verlor, wußte er zu überwältigen; und bis 1640 blieb es mit Spanien vereinigt, nur um so tief herabzufinken, als dieses. Am innersten Mark des Landes zehrte vornehmlich die Inquisition, die Philipp znr gräßlichsten Höhe erhob, und die erst 1834 gänzlich abgeschafft wnrde. Auch in Spanien waren nämlich viele Freunde der Reformation aufgestanden; aber Philipp richtete 1559 jährliche Ketzerverbrennungen (Auto base, Glaubeushandlnng) ein, welche bald das erwachende Leben unterdrückten. Es war das eine Feierlichkeit, zu welcher das Volk, wie zu eiuem Siegesaufzuge, schaulustig hinströmte; und der

3. Geschichte des Mittelalters - S. 155

1887 - Leipzig : Teubner
Kapitulation von Accon 1191. 155 Kaum waren die Deutschen in ihrem Lager vor Accon erschienen, so verloren sie ihren Führer, Friedrich von Schwaben. Er starb an einer Seuche im Januar 1191. Nach ihm übernahm die Führung der Herzog Leopold von Östreich. Wegen der Eifersucht und der Feindseligkeit zwischen den Franzosen und Engländern trafen diese die Einrichtung, daß beide Völker in der Bestürmung der Stadt einen Tag um den andern abwechseln sollten. Als endlich die Einwohner kapitulierten und die Engländer einen Teil der Stadt besetzten, die Franzosen einen andern, da zog auch Leopold von Östreich mit seinen Truppen ein und pflanzte die deutsche Fahne auf einem der Stadttürme auf. Aber der König Richard, ein zwar außerordentlich tapferer, aber auch fehr roher und übermütiger Mann, ließ die deutsche Fahne herunterreißen und in den Kot treten.*) Leopold, zum Widerstände zu schwach, verließ tief gekränkt das Lager und schiffte sich nach der Heimat ein. Auch der französische König ging bald darauf, erzürnt über die Anmaßungen Richards, nach Hause, ließ jedoch den Herzog von Burgund mit einem Teil seines Heeres zurück. Aber es dauerte nicht lange, so trennte sich auch diese Schar von den Engländern, als sie eben auf dem Marsche gegen Jerusalem waren, und so mußte denn Richard in der Nähe der Stadt unverrichteter Sache sich zum Rückzug wenden. Er schloß einen Waffenstillstand mit Saladin, dem zufolge die Küste von Accon bis Joppe den Christen verblieb; aber Jerusalem behielten die Ungläubigen, doch sollte den christlichen Pilgern gestattet sein, das heilige Grab ungestört zu besuchen. Hieraus ging Richard zu Schiff, um nach Hause zu fahren. Nachdem Richard lange auf dem Mittelmeer von Stürmen umhergeworfen worden war, litt er im adriatischen Meere zwischen Venedig und Aquileja Schiffbruch; doch kam er mit den Seinen glücklich ans Land und entschloß *) Diese Erzählung wird von neueren Forschern bezweifelt; doch sicher ist, daß die Franzosen und Engländer die Deutschen mit Schlägen aus der Stadt trieben.

4. Geschichte der Neuzeit - S. 14

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
14 Die Kmpfe der Gegenreformation. kannten, verbot er ihre Sprache und ihre althergebrachten Gebruche; und als sie sich emprten, lie er sie der ganz Spanien verteilen. 4. Gleich nachher schlo Philipp mit dem Papst sowie mit Ve-nedig und Genua eine Liga" gegen die Trken; sein Stiefbruder Io-Hannes (Don Juan) wurde Generalissimus" der 200 Segel starken Bundesflotte. Hier hoffte der ehrgeizige Jngling, ohne fremde Flgel zu fliegen". Vor dem Eingange des Korinthischen Meerbusens, un- 1571 weit der Handelsstadt Lepanto, traf er an einem Oktobersonntag die berlegene Trkenflotte. Da musterte der Admiral seine Schiffe, und nach allgemeinem Gebet strzten sich Spanier und Italiener, fertig zum Tode", auf den Feind, der bisher zur See fr unbesiegbar galt. Der 24jhrige Dichter Cervantes kam fieberkrank auf Deck, um mitzukmpfen; als ihm die linke Hand zerschossen wurde, rief er: Wunden sind Sterne, die in den Himmel der Ehre geleiten." Ein-zelne Galeeren verloren ihre ganze Mannschaft; Don Juan selbst wurde verwundet. Aber zuletzt wichen die Feinde; ihr Admiral war wund ins Meer gestrzt; seine beiden Knaben fielen in des.prinzen Hand, der sie trstete und dem Papste schenkte. 12000 gefangene Christen fand man auf erbeuteten Schiffen. Der Prinz rumte seinen Verwundeten die besten Kajten ein und verteilte unter sie eine groe Summe, die ihm die Stadt Messina verehrt hatte. Glcklich pries man die Toten, die im Glaubenskriege verblutet waren. 5. Philipp sprach bei der Siegesbotschaft nur: Don Juan hat viel gewagt." Gregor Xiii. brach in Trnen aus. In Spanien meinte man schon, Konstantinopel und Jerusalem erobert zu sehen. Aber Venedig machte Frieden, unbekmmert um die Bundesgenossen; die Liga lste sich auf, und der grte Sieg des Jahrhunderts blieb ohne Folgen. 3. Philipp n. und die Niederlnder. 1. Karl V. hatte sein gromtterliches Erbe im Mndungsgebiete von Rhein, Maas und Scheide in feierlicher Versammlung zu Brssel seinem Sohn bertragen. Er liebte die Niederlnder; Philipp ent-fremdete sie sich durch seine Unzugnglichkeit und verletzte ihre Rechte. Er lie spanische Truppen im Land und vermehrte die Zahl der Bis-tmer. Der Adel machte der Regierung Vorstellungen; ein kalvinisti-scher Pbelhaufe erschlug in den flandrischen Kstenstdten die Priester und plnderte die Kirchen. 2. Entschlossen, die neue Lehre auszurotten, ersetzte der König

5. Neue Zeit - S. 120

1897 - Stuttgart : Neff
120 Stuart erklärte sicli 1586 bereit, wenn ihr Sohn nicht wieder zur katholischen Religion zurücktrete, ihre Rechte auf die eng- lische Thronfolge an Philipp abzutreten, und arbeitete daran, dass Jakob, der zu Elisabeth hielt, durch die katholischen Lords mit spanischer Hilfe gefangen und Philipp oder dem Papst ausgeliefert würde. Eine, vielleicht ganz und gar von agents provocateurs ins Werk gesetzte, Ver- schwürung („Babingtonverschwörung“), die mit Wissen Philipps und Marias die Ermordung Elisabeths bezweckte, wurde August 1586 entdeckt; Babington und 13 andere bald darauf hingerichtet, Maria entsprechend dem Gesetz von 1585 vor Gericht gestellt, das 25. Oktober gefällte Todesurteil 8. November vom Parlament bestätigt, 2. Februar 1587 von Elisabeth unterzeichnet. Vollstreckt wurde es 8. Februar 1587 ohne ausdrücklichen Befehl Elisabeths. Den Beamten, der die Vollstreckung angeordnet hatte, strafte sie mit längerer Haft. Sixtus V. erneuerte den Bann gegen Elisabeth und zeigte sich zu grosser Geldhilfe an Philipp bereit, dem Maria testamentarisch ihr Anrecht auf England vermacht hatte. In Spanien wurde, unter grosser Opferwilligkeit der Pro- vinzen und Städte, die „unüberwindliche Armada“, die erste grosse Segelkriegsflotte der Neuzeit, ausgerüstet, deren Befehl Philipp in seiner blinden Vorliebe für die Kastilianer dem see- unkundigen Herzog von Medina Sidonia übertrug; Parma sammelte in den Niederlanden ein Landheer von 30000 Mann und eine Transportflotte. Zum Glück für England, das erst Mai 1588 ernste und umfassende Rüstungen begann, wurde die Armada durch schweres Unwetter genötigt, sechs Wochen lang in den biskayischen Häfen sich zu bergen. In England war mittlerweile der geringe Bestand der Kriegsflotte, dank dem Patriotismus, auch der Katholiken, durch Kauffahrer und Küstenschiffe ergänzt worden. Im Kanal brachten die Eng- länder vermittelst der grösseren Beweglichkeit ihrer kleine- ren Schiffe, ihrer dem Unterschied angepassten Kampfesweise und durch Brander (Ende Juli) der Armada schwere Ver- luste bei; Parma war das Auslaufen durch holländische Schiffe unmöglich gemacht worden. Der spanische Admiral entschloss sich zur Umkehr und zwar um Grossbritannien herum. Die Armada wurde bis Edinburg von den Engländern verfolgt, erlitt aber auf der weiteren Fahrt durch Stürme noch grössere Verluste. 20000 Mann, 81 Schiffe und 20 Millionen Dukaten waren umsonst geopfert; die Freiheit Englands und mittel- bar der nördlichen Nieder lande und der Bestand des j Protestantismus gesichert.

6. Alte Geschichte - S. 82

1872 - Mainz : Kunze
Yi. (Erobctmtgskitmyfe $H)tups non Jlrtkciioitteit. 359—338 t». ©Or. 1) Mafeboniett bis auf Filipp. Sfttafebonien, im «Jt »on 5£f)cffalieit, jenfeits bes fambunifdjett 23erg§ug§: auf bret ©eiten Dort ©ebirgett umf<$loffeu, nacf) der eierten dem Meere §u= geraeubet, bünnbeoölfertes, roentg fruchtbares Saub oon etraa 1200 □ Meilen. Sdie 23eoölterung — t:§racifdje, itfgrifdje, aud) einzelne bert ©riechen ttäljer oerraanbte Stämme — oerfjarrt irt den 23ergett Dbermafebottiens Bis in fpätere 3eiten in der ro^ett @ittfa<$s $eit eineg bürftigen, nur burc§ friegerijc^e Aufregung dann und toann unterbrochenen $irtenlebens; die acferbauenbe 23eööl!ernng Untermafebottiens, der ©tromtf)äler bes §aliafmon, ßitbias, 3ltfos, ©tr^num, geigt \iä) dem $eue.nif<$en ©inftuffe gu= gängig, der oon der ©ee, den ©tabten der djalfibif djen ^albinfel l)er fid^ geltenbmad)t und einen feften£alt finbet an dem ^önigs^aufe, einem aus 2lrgos eingeraanberten prftenge= fd)lec§t, bas feinen ©tammbaum auf beu borifdjen ©tammes* nnb ljetlenif(f)eri 91ationall)ero§ £erafles gurüdfü$rt. . Sserbinbung mit ©riedjenlanb gepflegt, die olgmpifd^en ©piele g. 23. befdjicft. Slegae, fpäter gjella. 2)er 3fto$eit der 23eoötferung, der trotzigen Unabhängigkeit bes Slbels gegenüber, o|ne fefte Erbfolge, ist bas ^önigt^um lange machtlos; bas ßanb, oon bert ^erfern^ unterjocht, burd) die griedjifdjen ©iege mitbefreit, fpielt itt beit norbifdjen £>än= beltx ab £>ülfsmad)t balb der Slt^ener balb der ©partanerxfefibas) eitte Nebenrolle, big ^lönig 2lrd)elaos (413—399) es auf eine

7. Das Mittelalter - S. 160

1881 - Paderborn : Schöningh
— Igo — Das englische Kreuzheer zog unter dem Könige Richard Löwenherz durch Frankreich und schiffte sich in Marseille ein, während das französische unter dem Könige Philipp August zu Genua in See ging (1190). Von Messina aus, wo sich beide Heere vereinigt hatten, fuhren die Franzosen geradesweges nach Palästina (1191). Richard Löwenherz aber wurde auf der Fahrt vom Sturme nach Cypern verschlagen, eroberte diese von einem Verwandten des griechischen Kaiserhauses beherrschte Insel und landete dann in Accon. Hier vereinigten sich die beiden Herrscher mit dem deutschen Heere zur Belagerung dieser Stadt. Ein Angriff Saladins, welcher den Belagerten Hülfe bringen wollte, wurde zurückgeschlagen, und die Stadt musste sich ergeben. In die Beute teilten sich die Engländer und Franzosen so, dass die Deutschen leer ausgingen. Richard beleidigte sogar den Führer des deutschen Heeres, Herzog Leopold V. von Österreich, dadurch, dass er die deutsche Fahne in den Kot treten liess.1) Bald nach der Eroberung Accons schiffte sich Philipp August, der das hochmütige Wesen Richards nicht länger ertragen mochte, wieder nach Hause ein, nachdem er geschworen, die englischen Besitzungen während Richards Kreuzzug nicht anzugreifen. Sala-din suchte sich jetzt hauptsächlich in Jerusalem zu halten, während Richard sich in Ascalon festsetzte. Obschon sich das Kreuzheer zweimal bis auf einen Tagemarsch Jerusalem näherte, so verzweifelte Richard doch die Stadt einnehmen zu können und, nachdem er Saladin in einem glänzenden Siege bei Joppe besiegt, schloss er, zumal sein Bruder Johann in England Unruhen gegen ihn erregte, einen dreijährigen Waffenstillstand (1192), wonach Ascalon zerstört werden, das Land zwischen Tyrus und Joppe den Christen verbleiben und der Besuch der heiligen Orte denselben frei stehen sollte. Das eroberte Cypern überliess er an den König Veit von Lusignan. Auf der Rückfahrt erlitt Richard im adriatischen Meere Schiffbruch und suchte durch Österreich zu entkommen, wurde aber vom Herzog Leopold gefangen genommen und an den Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert. Dieser brachte ihn auf dem Schlosse i) Nach Jäger in der Zeitschrift für österr. Gymnasien 1856 ist die Nachricht von der Beschimpfung der Fahne eine erdichtete. Jägers Ansicht ist widerlegt von Wallnöfer im Jahresber. d. Gymn. zu Teschen. 1861.

8. Vorschule der Geschichte Europas - S. 402

1834 - Berlin : Enslin
402 len der siuartische Prätendent, und war 'schon wieder nach Schottland gekommen und dort als König ausge- rufen worden, hatte aber doch wieder entfliehen müssen. Seiner Sache nun wollte sich Alberoni zugleich mit an- nehmen, und ihn mit Kriegstruppen nach England zu- rückführen, um dadurch den Widerstand, welchen Eng- land feiner Absicht einer Vereinigung Spaniens mit Frankreich und mit den vorigen Nebenlandern leisten mußte, zu beseitigen. Und nachdem er, um seine groß- ßen Entwürfe zu stützen, sogar ein Bündniß mit Karl Xu. von Schweden geschlossen hatte, der jetzt aus der Tür- kei zurückgekehrt war, und von dem er Hülfe erwar- tete, so hielt er endlich den Umstand fäv den günstigsten, daß Kaiser Karl Vi. so eben wieder mit den Türken in Krieg gerathen war, weil Sultan Achmet Hi. den Ve- netianern die im Carlowitzer Frieden an sie abgetretene Halbinsel Morea wieder entreißen wollte, weshalb der Kaiser ihm wieder den Krieg erklärte. Alles dieses wolltte Alberoni zur Ausführung seiner Entwürfe benutzen, und da nun eben Oestreich, gegen welches sie ja ebenfalls gerichtet waren, im Türkenkrieg beschäftigt war, so hielt er dieß für den günstigen Moment, einen Krieg anzu- fangen, und wahrend er den Prätendenten wieder mit einer Flotte nach England hinüberfandte, ließ er eine andere Kriegsflotte auf dem mittelländischen Meer aus- laufen, welche nach Sardinien segelte und diese jetzt östreichifche Insel eroberte, worauf sie dann auf Sicilien landete, und Palermo und Messina einnahm, im August 1717. Aber diesem glücklichen Anfang entsprach der Fortgang keinesweges, sondern auf allen Punkten seiner weiten Aussicht scheiterten seine Entwürfe. Während die nach England gesandte Flotte durch einen Sturm vernichtet wurde, wurde auch die von Sicilien von dem englischen Admiral Bing am Vorgebirge Passaro gänz- lich geschlagen, Aug. 1718. Jndeß waren auch in Frank- reich die von ihm angestifteten Bewegungen entdeckt und vereitelt, sein entfernter Bundesgenosse, Karl Xii. von Schweden, wurde bei Friedrichshall erschossen, und was das meiste war, Oestreich beendigte auf glückliche Weise den Lürkenkrieg. Der Prinz Eugen schlug die Türken erst bei Peterwardein, dann bei Belgrad, und erfocht

9. Vorschule der Geschichte Europas - S. 351

1834 - Berlin : Enslin
351 ausgestorben, und obgleich mehrere Verwandten des bur- gundischen Königshauses in Portugal selbst gerechte An- sprüche auf denselben machten, so mußten sie do ehedem grausamen Philipp Ii. weichen, der, weil er der Sohn Jsabellens war, der ältesten Tochter Emanuels des Gro- ßen, das Königreich gleichfalls in Anspruch nahm, und es durch seinen Feldherrn, den Herzog Alba, den er mit Kriegstruppen dahin schickte, auch in Besitz nehmen ließ, im Jahr 1581. So war denn unter seiner Herrschaft Portugal mit Spanien vereinigt, und so konnte er die unüberwindliche Armada, die er gegen Elisabeth aussen- den wollte, in Portugal ausrüsten lassen. Aus 160 groß- ßen Schiffen bestand sie und hatte 2600 Kanonen und 30000 Streiter am Bord, und indem sie unter der An- führung des Herzogs von Medina Sidonia aussegelte, sollte sich, mit ihr eine zweite Flotte von den Niederlan- den her, unter der Anführung des Herzogs von Parma, vereinigen, und so hoffte Philipp, durch diese gewaltige Seemacht England mit einem Schlage zu erobern. Wirk- lich wurde auch England durch ihre Annäherung in großen Schrecken gesetzt, jedoch traf Elisabeth die besten Gegenrüstungen, ließ nicht nur die Küsten Englands mit Truppen besetzen, sondern schickte auch unter dem Ad- miral Hawkin eine Flotte gegen die Armada aus. Und auf ihre Seite wandte sich nun auch die Gewalt der Natur selbst, denn die unüberwindliche Flotte wurde im Kanal vom Sturme überfallen, und konnte sich nicht mit der niederländischen vereinigen, und als es zum Kampfe selbst kam, waren die kleineren und geschickteren engli- schen Schiffe so im Vortheil, daß sie einen völligen Sieg davon trugen, und von der unüberwindlichen Armada kamen nur wenige Schiffe nach Portugal zurück. Dies geschah im I. 1588, und so endigte dieser Kampf zwi- schen Philipp und Elisabeth, den sie nachher nicht wie- der erneuerten. Beide verlebten nun ihre letzten und zwar sehr traurigen Lebensjahre, denn Philipp litt an jammervoller Krankheit, Elisabeth aber hatte noch manchen Kummer. Philipp starb im 1.1598 und Elisabeth im I. 1603, so daß diese beiden merkwürdigen Personen mit ihrem Haß und Zwist die zweite Hälfte des sechzehnten Jahr- hunderts erfüllten, wie Karl V. und Franz I. die erste.

10. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 177

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
177 Der König von Portugal versagte ihm die Mittel zur Aus-fhrung seines Planes. Auf dem Wege nach Frankreich bestimmten ihn zwei kastilische Groe (Granden), in die Dienste ihrer schnen und edlen Knigin Jsabella von Kastilien zu treten. Sie hatte sich mit König Ferdinand von Ar-ragonien vermhlt. Das Knigspaar zerstrte die Raubburgen; es reiste rechtsprechend von Stadt zu Stadt und gab das Vor-bild einer christlichen Ehe; mit eigener Hand hat Jsabella ihres Gatten Gewnder geflickt. Eben belagerten sie Granada, die letzte Burg des Islam. Ihr Fall beendete den achthundert- 1492 jhrigen Glaubenskrieg. Nun erst konnte Jsabella dem unge-duldigen Genuesen Geld und Schiffe anweisen. 2. Mit drei Fahrzeugen segelte er aus dem andalnsischen Hafen Palos. Von den Kanarien ab fuhr er, das Schiffs-volk der die gewaltige Entfernung tuschend, immer nach Westen. Tag und Nacht stand der frh ergraute Held auf dem Verdeck und beobachtete Sterne, Luft und Meer. Endlich erscholl von einem Schiffe der Freudenruf: Tierra, tierra!" und die Kanonen begrten die Wallings -Insel (in der Bahama-Grnppe); Colnmbns taufte sie in frommer Dankbarkeit Heilige Erlser-Jnsel (San Salvador). Mit Fahne und Degen in der i2.Dtt. Hand betrat er im Morgengrauen des 12. Oktobers das Ufer. 1492 Von diesem Augenblick an mar er nach der Zusage der Knigin Admiral und Viceknig und fhrte den Adelsnamen Don Colon. 3. Die rothutigen Indianer" waren zutraulich wie Kinder. Als das Admiralsschiff an der Kste Kubas scheiterte, halfen sie die Schiffsgter bergen; es fehlte kein Nagel. Ihre zeltartigen Htten waren mit Stroh oder Palmblttern gedeckt; aus Mais, Maniok und Aamswurzeln bereiteten sie ihre Speise. Sie besaen schon knstliche Wasserleitungen, kannten aber das Eisen noch nicht; mit Steinxten und Messern aus Muschel-schalen schnitzten sie Gtzenbilder, Sessel und Hausrat. Gefe machten sie aus Krbissen, Stricke aus Agavefaseru. Durch Drehung eines Stabes zwischen zusammengebundenen Hlzern erzeugten sie Feuer, womit sie die Spitzen ihrer Stbe, der ein-zigen Waffe, hrteten und Baumstmme zu Booten (Canoes) aushhlten. Ihre Freude waren Waffentnze der Jugend und der mit groer List betriebene Fang von Enten und Papageien. Die hher entwickelten Kariben trieben Menschenraub und fraen ihre Feinde in kannibalischem" Zorn auf. 4. Nach einer Forschungsfahrt an den Ksten Kubas und Haytis, das er^Espanola, Klein-Spanien hie, kehrte der Ad-miral heim. Sevilla empfing ihn mit Glockengelute und Ka- 12
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